Samstag, 2. Oktober 2010

Bangkok

Habe mir am Rande von Chinatown ein gemuetliches Gaestehaus gesucht, mit sympathischen Mitarbeitern und einem sehr offenem Konzept. Die Lage ist ideal: ich kann Abends durch die kleinen Gassen Chinatowns wandeln und Dinge bestaunen und wahrnehmen, die ich noch nie zuvor gesehen, geschweige denn gerochen habe. In den Schaufenstern der Restaurants und Apotheken finden sich Dinge wie Haiflossen unterschiedlichster Groessen und Allerlei getrocknete Tierchen (zumindest erinnert es an Lebensformen). Das Essen ist wie ueberall in Asien wunderbar! Eine frische Nudelsuppe von einem der kleinen Strassenstaenden gibt einem die noetige Energie.

Man sollte meinen ich hatte in den vergangenen Wochen bezueglich unerwarteter Begegnungen genug Glueck fuer mehrere Reisende zusammen. Doch es sollte mich auch gestern nicht im Stich lassen. Den Grossteil meines Tages habe ich im BACC - Bangkok Art & Culture Center - verbracht. Das Center vereint auf mehreren Ebenen zahlreiche Gallerien, Cafes, Workshops und Ausstellungsflaechen fuer temporaere Ausstellungen. Zu meinem Glueck ist an diesem Wochenende eine Art Jazz-Festival im BACC, wo verschiedene Kuenstler auftreten und Workshops anbieten. Zwei eben jener Kuenstler haben in einer kleinen Gallerie ihre Jazz-Gitarren ausgepackt und drauf losgespielt. Zu Beginn waren es nur die Besitzerin, die beiden Kuenstler und ich, spaeter kam noch ein weiterer Kuenstler dazu. Er ist taubstumm, was es umso interessanter gemacht hat, als er sich mit Hilfe von Zeichensprache mit einem der beiden Gitarristen unterhalten hat. Malen und Musik: zwei unterschiedliche kreative Ausdrucksformen als verbindendes Element der beiden. Ich durfte mir nach einer Weile das Skizzenbuch des taubstummen Kuenstlers anschauen, mit Erlaeuterungen des Urhebers in Form von Gesten und Notizen auf seinen Haenden. Von grosser persoenlicher Bedeutung war eine kleine Portraet-Schnellskizze, die er von mir gemacht hat - habe sie anschliessend geschenkt bekommen. Insgesamt die perfekte Kombination: Kunst, Jazz, Kaffee und Gespraeche!

Zurueck im Gaestehaus, wurde ich von einem der hier naechtigenden Chinesen zum Bier trinken eingeladen. Man braucht kein Chinesisch zu sprechen um die Geste zu verstehen, mit der er mich eingeladen hat. Meine Vermutung, dass wir in eine Bar um die Ecke gehen, wurde schnell korrigiert, als wir auf einen weiteren Chinesen und einen Thailaender trafen, mit denen wir anscheinend verabredet waren. Mit dem Auto sind wir in das Herz von Chinatown gefahren - wie sich herausstellte war es ein Business-Essen unter Geschaeftspartnern - um dort den Abend zu verbringen. Wie in Asien ueblich, bestellt man alles auf der Karte, was einen irgendwie interessieren koennte und am Ende steht alles in der Mitte. Eine sehr angenehme Art des Essens, weil es das Gefuehl von Willkommen- und Offenheit ausstrahlt und man viele unterschiedliche Dinge probieren kann. So durfte mir dann auch die Ehre zu teil werden das erste Mal im Leben Schnecken zu essen. Es war auch eine Selbstverstaendlichkeit der Anwesenden mich einzuladen und mir das Maximum an Essen und Bier aufzudruecken. Aber nicht nur das, sondern auch eine Einladung nach China wurde ausgesprochen.

Morgen ist mein letzter Tag in Asien. Ich hatte die Befuerchtung das Bangkok als Abschluss ein wenig die Stimmung trueben koennte, weil ich mich in den entlegenen Gebieten wohler fuehle. Doch die Stadt gefaellt mir. Wenn man sein eigenes Tempo findet und nicht im Gewuehl der Menschenmassen und Lautstaerken untergeht, gibt es viele spannende Ecken in der Stadt.

Danke an alle Leser dieses Blog fuer die gefuehlte Begleitung! Ueber die Erlebnisse zu schreiben ist die eine Sache, aber zu wissen das andere daran teilhaben, macht es umso wertvoller.
Werde Asien wieder mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen. Es gibt so viel zu sehen auf dieser Welt, aber ich bin mir sicher, dass ich nicht das letzte Mal hier war. [Wehmut]

Sonntag, 26. September 2010

Vientianne

Meine Reise der grossen Abenteuer habe ich in Luang Prabang bewusst hinter mir gelassen. Die beiden Tage dort habe ich genutzt, um mich ein wenig von den Strapazen der letzten sechs Wochen zu erholen. Staendig unterwegs zu sein, hinterlaesst ein gewisses Gefuehl der Erschoepfung - aber jede Sekunde meines straffen Zeitplanes hat sich gelohnt.
Langsam geht meine Reise dem Ende entgegen, was mich zum einen traurig stimmt, aber zum anderen keimt das Gefuehl freudiger Erwartung auf... Schwarzbrot. Mediterranes Essen. Freunde und Familie in Marburg und Sulingen. Meine eigenes Bad und Bett. Sauber sein. Frisch gewaschene Klamotten.
In Asien zu reisen, bedeutet oft ein zwispaeltiges Gefuehl zu haben. Die Monsun-Gewitter haben die Eigenheit mit respekteinfloessender Kraft von einer auf die anderen Sekunde die Strassen zu fluten, ueberall kriechen Insekten und Tiere, die Hitze und Luftfeuchtigkeit gestalten die Nachmittage schweisstreibend, die Busfahrten mit unertraeglich lauter Karaoke-Musik durch Serpentinen und Schlagloecher sind oft eine Zumutung, so manches Essen hat den Beigeschmack von Verdauungsproblemen. Das interessante ist aber, dass man all dies gerne in Kauf nimmt, um die faszinierenden Eigenheiten jeden Tag aufs' neue zu entdecken. Der Spanier, mit dem ich mir in Vientianne ein Zimmer teile und den Tag verbringe, pflegt zu sagen: "No Problem. Is Holiday." - "Kein Problem. Ist Urlaub." Nebenbei erwaehnt ein bereichernder Zeitgenosse. In mancherlei Hinsicht stereotype Eigenschaften der spanisch-mediterranden Welt; die aeussert erfrischend sind.
Vielleicht am meisten werde ich die Gespraeche mit Menschen aus aller Welt vermissen. Ich gehe darin auf, jeden Tag neue Begegnungen aus den verschiedensten Kulturkreisen zu haben. Vor Allem die Atmosphaere unter Backpackern ist eine besondere. Man tauscht Informationen aus, trinkt zusammen einen Kaffee, trifft sich zufaellig oder bewusst in einer anderen Stadt wieder, hilft sich gegenseitig. Und dabei ist es vollkommen unwichtig aus welchem Land man kommt, welche Sprache man spricht oder ob die Klamotten voller Schlamm von der letzten Dschungeltour sind. Oft sind es die in der Heimat unueblichen Herausforderungen, die den Reiz ausmachen. Da Mario, der Spanier, kaum Englisch spricht, sind unsere Unterhaltung mehr auf Zeichensprache, als Worte begrenzt. Und trotzdem koennen wir ueber Virus-Attacken auf den Iran diskutieren, Geschichten aus Urlauben und der Heimat erzaehlen und ueber die Eigenheiten der Laoten reden.

Morgen ist mein letzter Tag in diesem faszinierenden Land, dessen Hauptstadt den ersten Preis der "am wenigsten stressigen Stadt in der Welt" verdient haette. Werde einen Bus zur thailaendischen Grenze nehmen, um von dort aus mit dem Zug nach Ayuthaya zu fahren - eine Tempelstadt nahe Bangkok. Das Wochenende werde ich dann in Bangkok verbringen, bevor ich am Montag mit etwas blonderen Haaren, gebraeunterer Haut, dem tatsaechlichen Gewicht meines Gepaeckes und dem gefuehlten tonnenschweren Gewicht der Erfahrungen gen Heimat fliegen werde.

Donnerstag, 23. September 2010

Nong Khiaw / Luang Prabang

Mein letzter Tag in Luang Nam Tha war in besonderer Weise ereignisreich. Krystel und ich haben uns gemeinsam ein Moto gemietet, um eine 14 km entfernte Pagode zu besichtigen und durch das unmittelbar angrenzende Dorf zu spazieren. Nachdem wir die Stufen zu der Pagode erklommen hatte, vorbei an einer Schlange und dem satten Gruen der Natur, bot sich ein schoener Blick ueber die umliegende Landschaft. Bekroent wurde der friedliche Ort mit einem Schluck Lao Lao (Reisschnaps) von dem Waechter, der sich zu uns gesellte. Schon auf dem Berg war laute Musik aus dem Ort zu hoeren - die Unterhaltung mit dem Waechter beschraenkte sich auf ein uraltes Woerterbuch und unsere Haende, weswegen seine Aussage es sei die Musik einer Hochzeit, ein paar Minuten spaeter durch die Feiernden selber korrigiert wurde: Es war die Dorf-Party anlaesslich eines neugeborenen Kindes. Und wir durften fuer ein paar Stunden teil der Feierlichkeiten werden, mit viel Bier, leckerem Essen und laotischen Taenzen zu traditioneller Musik - dessen Klang fuer westliche Ohren ein wenig gewoehnungsbeduerftig ist. Wir wurden sehr warm in den Kreis der etwa 40 Feiernden aufgenommen. Es schien fast, als sei es eine Ehre fuer sie, dass wir an ihrer Dorf-Kultur interessiert waren. Wenngleich es auch eine Herausforderung war, dem Trinkverhalten der Laoten standzuhalten.

Am folgenden Tag sind wir nach Nong Khiaw gefahren, eben jene kleine Dschungel-Stadt, die ich im Blog-Eintrag zuvor erwaehnt hatte. Es hatte sich spontan Christoph aus Oesterreich angeschlossen, womit wir dann zu Viert gereist sind. Nang Khiaw ist eine charmante Kleinstadt zu beiden Seiten des Nam Ou Flusses.
Auf dem Weg dorthin macht man eine Zeitreise durch unzaehlige Doerfer, dessen Leben wie in der Vergangenheit steckengeblienen zu sein scheint. Zeit spielt in diesen Laendern weniger eine Rolle, als es in Europa der Fall ist. Zwar sind all die Laender die ich gesehen habe einem spuerbaren Wandel unterlegen, der in naher Zukunft "Fortschritt" genannt werden koennte, doch was in den entlegenen Gebieten zaehlt, ist jeder Tag: man denkt nicht an Gestern und schon gar nicht an Morgen. Was ein immenses Problem darstellt, wenn es um die Umwelt geht. Besonders in Kambodscha ist mir aufgefallen, wie sehr die Leute im Hier und Jetzt leben und nicht an die Konsequenzen denken, wenn sie ihren Abfall in den Fluss werfen. Fischer schmeissen ihren Abfall aus den Booten in den Fluss aus dem sie fischen. Sie zerstoeren Stueck fuer Stueck ihre eigene Existenzgrundlage. Laos unterscheidet sich in Punkto Sauberkeit und Mentalitaet der Leute zwar deutlich von Kambodscha, doch das Leben auf den Doerfern ercheint mir noch urspruenglicher. Interessant ist allerdings, dass egal wie viel jemand hier verdient (die Mehrheit weniger als einen Dollar pro Tag), es existieren ueberall Statussymbole. Zum einen das Handy, was schon omnipraesent in Indien war, zum anderen die Satelittenschuessel. Egal wo man langfaehrt, durch die entlegendsten Winkel dieses Landes, die Holzhuetten der Einheimischen sind meist flankiert von einer ueberdimensionalen Satellitenschuessel - ein ironischer Kontrast. Die Medien scheinen zugleich Ablenkung und Ersatz von den Dingen zu sein, die unnerreichbar sind. Wobei eben dies durch die Medien selber transportiert wird.
Da ich schon in Luang Nam Tha den Plan hatte mit einem Boot von Nong Khiaw nach Luang Prabang zu fahren, habe ich in der Kleinstadt alle moeglichen Leute angesprochen. Am Ende hatte ich 14 Leute aus der ganzen Welt zusammen. Dabei u.a. John, aus Manchaster, Garrick, gebuertiger Koreaner aus den USA und Josh, ein Kanadier der als Anwalt fuer das UN-Kriegsverbecher-Tribunal in Phnom Penh arbeitet. Alle drei waren auch schon in Luang Nam Tha im gleichen Gaestehaus wie wir. Und zwei Deutsche, mit denen ich mir gestern ein Mountain Bike geliehen habe - habe festgestellt das es ideal ist, sich hier ein Fahrrad zu mieten. Man muss nur darauf achten, dass man in diesen Laendern nicht die befestigten Wege verlaesst. Es gibt zu viele Minen und Bomben aus dem Indo-China-Krieg, die noch nicht explodiert sind. Auf dem Rueckweg der Mountain Bike Tour sind wir auf eine grosse Gruppe von Minenraeumern gestossen, die dabei waren mit Metalldetektoren ein abgestecktes Feld abzusuchen. Es ist ein schauriges Gefuehl zu wissen, das taeglich Schulkinder diesen Weg benutzen.
Die Unterkunft in Nong Khiaw war ein Bambus-Bungalow, den ich mir mit dem Oesterreicher geteilt habe. Aus der Dusche kommt Flusswasser und im Badezimmer der beiden Deutschen nebenan war eine Riesenspinne, die sich ueber Nacht gehaeutet hat. Alles Dinge, an die man sich erstaunlicher Weise gewoehnt.
Nun bin ich nach der gestrigen Bootsfahrt in der UNESCO-Weltkulturerbe Stadt Luang Prabang, dem spirituellen Zentrum des Landes. Teile mir bis Samstag oder Sonntag ein Zimmer mit John, dem Briten, der den Spitznamen Teddybaer verdient haette. Komme gerade von einem ausgedehnten Spaziergang aus der Stadt, gemeinsam mit ihm und Garrick. Geniesse es nach all den Busfahrten und Abenteuern ein wenig zu entspannen, sich die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen und Drachenfrucht-Shakes zu trinken. Heute Abend trifft sich der Grossteil der Grupps vom Boot in einer Bar am Mekong, an dessen Ufer Luang Prabang liegt.

Samstag, 18. September 2010

YuanYang / Luang Nam Tha

Seit meinem letzten Eintrag habe ich so viele Dinge erlebt, dass ich gar nicht weiss, wo ich Anfangen soll. Am besten chronologisch:
In Hanoi habe ich mich dazu entschlossen nicht wie geplant nach Sapa im Norden Vietnams zu fahren, sondern einen Nachtzug direkt zur chinesischen Grenze zu nehmen. Ich dachte mir ein Sitz in der regulaeren Klasse, anstatt eines Bettes im Schlafwagen, wuerde mir die Moeglichkeit verschaffen meine Sichtweise auf die Vietnamesen in letzter Instanz zu aendern. Dem war leider nicht so. Der Vietnamese im Allgemeinen neigt dazu anderen Leuten mit einem zur Unfreundlichkeit tendierenden Argwohn zu entgegnen. Ausserdem scheint auf der Stirn eines jeden Touristen ein grosses neonfarbenes Dollarzeichen zu stehen, welches im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht.
Demnach war ich froh nach Sued-China zu fahren, wo ich hoffte auf einsame Bergwelten zu treffen, dessen Klima ein wenig ertraeglicher sind, als die konstanten 35 Grad und 70 % Luftfeuchtigkeit der vorherigen vier Wochen. Meine Erwartungen wurden bei weitem Uebertroffen! Zwar war es mit Anstrengung verbunden die Nacht im Zug zu verbringen und an der Grenze warten zu muessen, doch der Bus nach YuanYang sollte der Beginn einer abenteuerlichen Reise quer durch diese surreale Welt werden. Ich haette nicht erwartet im Bus in das kleine Bergdorf YuangYang andere Reisende zu treffen, vor Allem weil ich der einzige Weisse war, der die Grenze zu China an dem Morgen ueberquert hat. Es ueberraschte mich ein Paerrchen aus den Niederlanden anzutreffen, die ebenfalls nach YuanYang gefahren sind. Gea und Roger sind auf Weltreise und bereits seit sechs Monaten unterwegs, davon zwei Monate in China. Zuvor waren sie in Nepal, Tibet, Indien, usw. - sogar in einem auf 5000 m gelegenen Camp auf dem Mount Everest. Die Busfahrt fuehrte durch die wunderschoene vom Dschungel ueberwucherte Bergwelt Yunnans, der sued-chinesischen Provinz, hinauf zur Stadt YuanYang, die auf etwa 1600 m mitten in den Bergen liegt. Nach insgesamt 20 Stunden Fahrt tat es gut ein Gaestehaus direkt neben dem Busbahnhof zu finden, von dessen Terasssen man einen unvergleichlichen Blick in die Taeler der umliegenden Berge hatte. Am Abend sind Gea, Roger und ich Essen gegangen und haben Erfahrungen und Geschichten ausgetauscht. Ausserdem entschlossen wir uns am naechsten Tag die umliegenden Doerfer zu besichtigen, die Heimat verschiedener ethnischer Minderheiten sind.
Am naechsten Morgen musste ich um 5 Uhr aufstehen, inzwischen eine fast gewohnte Uhrzeit. Zusammen mit Gea, Roger wurde leider krank, einem Fahrer und unserer chinesischen Fuehrerin, sind wir etwa 15 km zu einem Aussichtspunkt gefahren, um den Sonnenaufgang zu sehen. Es bot sich eine mystisch-wolkenverhangene Szenerie. Die vorbeiziehenden Wolken gaben nur fuer Sekunden die unendlichen Weiten preis. Anschliessend sind wir zu einem nahegelegenen Markt gefahren, wo am Morgen die verschiedensten Bewohner der umliegenden Doerfer zusammentreffen. Wasserbueffel wurden in der Strasse geschlachtet und Frauen in bunten Trachten haben Gemuese und Tabak verkauft. Am Vormittag endete der erste Teil der Tour nach einem Spaziergang durch die Reisfelder.
Die Region lebt vorwiegend vom Reisanbau, welcher sich in Form von unendlichen Terassen an die Haenge der Berge schmiegt. Eben diese Welt haben wir am spaeten Nachmittag zusammen mit zwei weiteren Reisenden bestaunen koennen. Es ist kaum in Worte zu fassen, wie umwerfend schoen diese Landschaft ist. Ich habe mich nach dem Grossstadtleben sehr wohl Gefuehlt, abseits jeglicher Touristen-Ziele in dieser friedlichen und erfrischenden Umgebung zu sein. Der Tag sollte mit dem Sonnenuntergang enden, doch wie schon am Morgen waren es die Wolken, die man bestaunen konnte. Franzi, aus der Schweiz, Krystal aus Frankreich (selbstverstaendlich aus Paris) und Gea haben sich dazu entschlossen den potentiellen Sonnenuntergang von einem Aussichtspunkt aus anzuschauen, doch ich wollte lieber fuer mich allein sein und nicht den Eintritt bezahlen. Der Fahrer hat mich an einem Punkt abgesetzt, von dem man ca. 10 Minuten durch den Dschungel laufen musste, um auf einem Bergruecken anzukommen, von dessen vorspringenden Hang ich eine unbeschreibliche Sicht auf die Taeler und Berge hatte. Dieser Moment war definitv einer der Hoehepunkte meiner Reise.
Zurueck in YuanYang hatte ich mir eigentlich vorgenommen den Blog zu schreiben, doch musste ich schnell feststellen, dass in China Blogspot und saemtliche andere Google-Produkte komplett oder teilweise gesperrt sind. Diese Worte wird man in China demnach nicht lesen koennen.
Nach zwei Naechten in YuanYang wollten Franzi und Krystal einen Bus in die Richtung der laotischen Grenze nehmen. Also habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen mich den beiden anzuschliessen. Eigentlich war geplant, dass ich bis zur naechsten Stadt mit ihnen unterwegs bin, doch eine Verkettung von Ereignissen hat dazu gefuehrt das ich immernoch mit den beiden Reise. Der besagte Bus sollte uns nach Luchun, westlich von YuanYang, bringen. Doch heftige Regenfaelle in der Nacht haben dazu gefuehrt, das in weiten teilen Yunnans durch Erd- und Schlammlawinen die Strassen unpassierbar wurden. So endete unsere Fahrt an einer dieser Stellen. Ein reissender Fluss, mehr Schlamm als Wasser, hatte die Strasse vor uns mit Geroell ueberflutet. Das Wasser kam immernoch in Stroemen aus den Bergen. So waren wir gezwungen samt unseres Gepaeckes die kommenden Stunden mehrere dieser Stellen in knietiefen Schlamm zu durchqueren und bei stroemenden Regen auf den schmalen Serpentinen zu wandern. Doch wie schon in Yunnan, ist diese Welt so wunderschoen, dass ich Gluecklich war, dieses anstrengende Abenteuer erleben zu duerfen. Am letzten Schlamm'assel angekommen, mussten wir eine Anhoehe passieren, da die Strasse auf etwa zehn Metern weggebrochen war. Es gab von hier aus einen Mini-Van, der uns nach Luchun gebracht hat. Von hier aus hatten wir das "Glueck" direkt danach einen Bus nach Jiangcheng zu erwischen, da alle anderen Routen nicht mehr passierbar waren. Nach geschlagenen 13 Stunden Busfahrt und Wanderung, haben wir dort einen Nacht verbracht, um am naechsten Morgen einen weiteren Bus nach Jinghong zu nehmen und von hier aus den naechsten nach Mengla; an dem Tag ebenfalls 12 Stunden Busfahrt, inklusive im Schlamm steckengeblieber LKW's und Gelaendewagen, die eine zugleich noetige wie auch anstrengende Pause boten.
Doch die Landschaften waehrend des Bus-Marathon waren, ich muss es wieder erwaehnen, faszinierend! Bananen-, Tee- und Kautschukplantagen, Reisfelder, nebelverhangene Gipfel auf 2500 m, Schlammpisten durch den Dschungel und ein Zwischenstop in einem Fluss, dessen Flanken von Wasserfaellen gesaeumt waren, um sich vom Schlamm der Wanderung zu befreien. Der dritte Tag der Reise brachte uns endlich zur laotischen Grenze, die wir schnell passiert hatten. Von hier aus haben wir einen Bus nach Luang Nam Tha genommen, jene Stadt in der wir nun die erste Nacht verbracht haben. Krystal und Franzi waren froh China nach insgesamt zwei Monaten in dem Land verlassen zu haben. Beide haben sich unweit von YuanYang zufaellig getroffen und sich kurzerhand dazu entschlossen gemeinsam zu reisen. Und beide machen ebenfalls eine Weltreise. Franzi war erst in Ost-Europa unterwegs, dann mehr als einen Monat in Russland, zwei Monate in der Mongolei und nun zwei Monate in China. Krystall hat fuer laengere Zeit ebenfalls in der Mongolei gelebt - ihr Traum ist es, mit einem Segelschiff von Asien aus nach Argentinien zu fahren. Es ist ziemlich interessant und bereichernd (aber auch gleichzeitig verrueckt), dass die einzigen Touristen die ich in Sued-China getroffen habe, alle eine Weltreise machen. Bin gespannt auch nach meiner Rueckkehr nach Deutschland den Weg der beiden zu verfolgen. Ich mag an Asien, dass man nie weiss wie der Tag endet - manchmal weiss ich nicht, wo ich am naechsten Tag hinfahre, wie ich dort hinkomme, oder wem ich auf der Reise begegnen werde. Solch eine Reise ist wie ein Mosaik aus verschiedenen Formen und Farben, welches man Stueck fuer Stueck zusammensetzt.
Heute morgen konnte ich die beiden Maedels dazu ueberreden ein Mountain Bike zu mieten, um die umliegende Landschaft zu erkunden. Ich koennte wieder Anfangen in Begeisterung zu schwelgen, doch werde ich mir das fuer die zahlreichen Fotos aufheben, die ich im Nachhinein zeigen kann.

Mein erster Eindruck von Laos ist ueberaus positiv. Die Menschen hier sind freundlich und zuvorkommend - man hat nicht das Gefuehl ein wandelndes Dollar-Zeichen zu sein.

Auch jetzt weiss ich nicht, wo ich in den kommenden Tagen stranden werde. Habe gestern ein Maedel aus Singapur kennengelernt, die in London ihren Master in Presse-Fotografie macht. Ihre Abschlussarbeit ist ueber den Strukturwandel in Laos. Morgen wird sie mit einem Bier-LKW (hier wird das beruehmte Beer Lao produziert) in die Hauptstadt nach Vientianne fahren. Eventuell schliesse ich mich an und lasse mich in Luang Prabang rauswerfen. Oder ich nehme einen Bus nach Nong Khiaw, einer kleinen Dschungelstadt weiter westlich, in der es nur vier Stunden pro Abend Elektrizitaet gibt.
Oder lande ich ganz woanders? Wie immer mehr im naechsten Blog-Eintrag!

Samstag, 11. September 2010

Hue / Tam Coc / Hanoi

Die vergangene Woche war gepraegt von den taeglichen Mini-Abenteuern und Begegnungen mit vielen verschiedenen Menschen, die einen in dieser Welt umgeben.

Meine beiden letzten Tage in Saigon habe ich mit Eymerick verbracht, nunmehr der Siebte in Paris lebende Asien-Reisende den ich bisher getroffen habe. Zusammen haben wir die Pagoden Chinatowns erkundert, Huehnerfuesse gegessen und in der Nacht abgelegene Stadtviertel besucht. Ein Tag laenger in Saigon und ich waere vermutlich an eine der zahlreichen Toechter im Hause meiner Unterkunft verheiratet worden.

Ein Inlandsflug brachte mich nach Hue, der intellektuellen Universitaetsstadt im mittleren Teil Vietnams, die von 1802 bis 1945 die Hauptstadt dieses Landes war. Eigentlich wollte ich die Zitadelle mit der Verbotenen Stadt (UNESCO Weltkulturerbe) besichtigen und mit dem Boot die umliegenden Kaisergraeber besuchen. Doch haben mich zwei entscheidende Dinge davon agehalten: zum einen wollte ich mich von einer leichten Grippe erholen, zum anderen wurde ich auf dem Weg zu der Zitadelle aufgehalten. Am Wegesrand sassen sechs Mediziner, die bei einem indischen Pharma-Unternehmen beschaeftigt sind. Der Chef feierte seinen 65. Geburtstag mit zwei Kisten Huda-Bier und einem freien Tag fuer seine Angestellten. Ich durfte fuer ein paar Stunden teil dieser aeusserst amuesanten und aussergewoehnlichen Situationen sein. Nachdem ich mich mit allen Sechs angefreundet habe, wurde mir die Ehre zu Teil die Bueros ihrer Firma zu besuchen. Ehe ich mich versah, sass ich in einem Konferenzraum und befand mich mitten in einem Meeting. Die Anwesenden hatten Probleme ein Fax aus Thailand zu lesen und darauf geschriebene Nummer zu waehlen. Da das Geburtstagskind sich kurzerhand dazu entschied lieber zu Schlafen, musste ich vom thailaendischen Englisch in vietnamesisches Englisch uebersetzen und die Nummern waehlen (dank Reisefuehrer hatten wir die Vorwahlen von Thailand und Laos). Wenn die Situation vorher aussergewoehnlich war, so wurde sie hier im positiven Sinne grotesk.
Bevor ich die spassigen Sechs auf der Strasse traf, habe ich in einem Kuenstlerladen eine Vietnamesin kennengelernt, die etwas Deutsch sprechen konnte. Sie hat mich am Abend des selbigen Tages zum Essen mit der Familie eingeladen. Ich bin quasi vom Meeting in der Pharmafirma, direkt zum Essen bei der Familie gegangen. Da mich am naechsten Tag ein Bus nach Ninh Binh bringen sollte, hatte ich leider keine Zeit mehr die Sehenswuerdigkeiten zu besichtigen - was aber angesichts der Alternativen nicht weiter schmerzlich war.

Eine 13-Stunden Busfahrt brachte mich nach Ninh Binh, etwa zwei Stunden suedlich von Hanoi. Da die Halong Bay zwar Einzigartig sein soll, aber gleichzeitig auch touristisch vollkommen Ueberlaufen, entschied ich mich fuer eine unbekanntere Alternative. Von Ninh Binh bin ich mit einem Moto in das zehn Kilometer entfernte Tam Coc gefahren. Ein verschlafener Ort, der in aller Munde die "trockene Halong Bay" genannt wird. Hier sind dieselben markanten Felsformationen zu finden, umsaeumt von Reisfeldern, anstatt vom Meer. Da mein Bus morgens ankam, hatte ich den Rest des Tages Zeit mit einem gemieteten Fahrrad durch die traumhafte Landschaft zu fahren.
Tagsueber kommen viele Tagesreisenden nach Tam Coc, um von dort aus mit einem Ruderboot auf dem Tam Coc Fluss durch die Felsen und Grotten zu rudern. Ich entschied mich am Abend in einem der Restaurants zu Essen, da ich dachte ein belebteres als das in meinem Hotel zu finden. Doch die Stadt ist Nachts wie ausgestorben. Keine Strassenlichter. Keine Touristen. Allein in einem der Restaurants, setzte sich der Besitzer zu mir. Sein Englisch war sehr rudimentaer, weswegen wir im Verlauf der folgenden vier Stunden dazu uebergingen, unsere Unterhaltungen mit Stift und Papier zu fuehren und dabei vietnamesischen Tee zu trinken. Ein sehr gebildeter Mann, der viel mitzuteilen hatte. Da die Gemeinsamkeit unserer beiden Sprachen die Verwendung von Zahlen war, hat sich ein Grossteil unseres Abends auch auf diese beschraenkt. Weil ich so begeistert von dem Tee war, hat er mir ein wenig davon als Geschenk fuer meine Familie mitgegeben. Ich habe ihm versprochen, dass wir den Tee trinken, wenn ich die Fotos meiner Reise zeige und ihm ein Bild davon schicke.
Am naechsten Morgen wollte ich das erleben, was die Reisenden nach Tam Coc bringt: die Bootstour. Allerdings hatte ich den entscheidenen Vorteil um 6:30 aufstehen zu koennen direkt vom Hotel am kleinen Hafen loszufahren. Ich war also neben meinen beiden vietnamesischen Begleitern vollkommen Allein auf dieser atemberaubenden Fahrt.
Einer der Mitarbeiter im Hotel hat mir eine guenstige Busfahrt nach Hanoi mit einem der Tagesbusse organisiert. Als einer der Mitreisenden frueher von der Bootsfahrt zurueckkam als die anderen, habe ich mich lange mit ihm unterhalten und ihm Teile der kleinen Stadt und des Umlandes gezeigt, die ich am Tag zuvor entdeckt hatte. Ein ueberaus angenehmer Gespraechspartner aus Australien, der dort als Richter gearbeitet hat und seinen Ruhestand damit verbringt als Freischaffender Autor fuer Zeitschriften zu schreiben - mit stolzen 80 Jahren ein agiler Mann, der nach dem Tod seiner Frau durch das Alleinreisen eine ganz individuelle Form der Ablenkung und Verarbeitung gefunden hat.

Nun sitze ich in meinem Hostel in Hanoi. Schlafe in einem guenstigen 12-Bett Zimmer, welches den Vorteil hat, dass man auf viele Gleichgesinnte trifft. Habe den heutigen Tag mit drei Physio-Therapie Studenten aus London verbracht, die mich heute Morgen gebeten haben im Internet zu schauen, was man in Hanoi machen kann. Es wurde ein Kunst-Kultur Tag mit Ausstellungen und als Highlight eine Kurzfilm-Vorfuehrung von drei jungen vietnamesischen Regisseuren.
Momentan ueberlege ich, ob ich morgen einen Bus nach Sapa in den Bergen nehme, oder direkt nach China fahre. Ihr werdet es im naechsten Beitrag lesen!

Samstag, 4. September 2010

HCMC - Ho Chi Minh City (Saigon)

Nun bin ich ein Alleinreisender. Der Abschied von Imke liess mich schweren Herzens in den Minibus gen vietnamesischer Grenze steigen. Die Zeit verging viel zu schnell!
Der besagte Minibus brachte mich an den Mekong, wo ich im Garten eines Hauses auf das Boot wartete, dass mich nach Chau Doc in Vietnam bringen sollte. Mein gut durchdachter Plan auf dem Boot die ersten Kontakte zu knuepfen, wurde schon in Phnom Penh kompromitiert: ich sollte die 27 m lange Barkasse ganz fuer mich allein haben. Ein wahrlich authentischer Einstieg in das Alleinreisen. Im Garten lag ich die meiste Zeit in der Haengematte, denn aus den 20 Minuten wurden zwei Stunden. Normal in Kambodscha: es wird immer entweder 10, 15 oder 20 Minuten dauern, egal was man macht oder worauf man wartet. Eine weitere Nachfrage nach verstrichener Zeit "x" wird mit dem Ursprungswert beantwortet. Haette ich in meinem Fall nachgefragt, haette ich sechs mal 20 Minuten gehoert.
Meine Wartezeit habe ich nicht nur in der Haengematte liegend mit frischem Kokosnuss-Drink verbracht, sondern habe ich mich mit Haenden und Fuessen mit zwei anderen Kambodschianern angefreundet. Man verbildliche sich folgende Situation 1: Jonas hat eine gute Erste Hilfe Ausruestung dabei. Der eine Kambodschianer ist mit dem Moped gestuerzt, der andere hat sich mit der Axt in sein Bein gehauen. 15 Minuten spaeter sitzen beide mit Pflastern und Verbaenden uebersaeht mit einer frisch gedrehten Crossroads-Zigarette im Mund vor mir. Ein Erleichterung und Zufriedenheit ausdrueckendes Laecheln in den Gesichtern der drei Gestrandeten.
Nach zwei Stunden sass ich dann auf meinem Privat-Boot. Der Guide und Kapitaen kommen beide aus Vietnam. Zwei Gesellen eher speziellerer Natur. Der Kapitaen hatte die Angewohnheit das Steuerrad mit seinen Fuessen zu justieren und dabei gemuetlich ein Buch zu lesen. Das hatte unweigerlich zur Folge, dass wir mehrere Male gefaehrlich Nahe auf das Ufer zugesteuert sind. Ein Raeuspern von meinem gemuetlichen Stuhl hinter ihm hat dann aber gereicht, seine Aufmerksamkeit wieder auf das Wasser zu richten. Der Guide war ein guter Gespraechspartner, mit dem ich u.a. ueber die Probleme der Korruption diskutiert habe. Keine zwei Minuten nach der Unterhaltung drueckt der Guide dem Grenzposten auf kambodschianischer Seite im Vorbeigehen einige Geldscheine in die Hand. Soll ja schnell gehen. Danach macht er sich ueber die Tatsache lustig, dass auf dem Grundstueck des Grenzpostens der eine oder andere Mercedes und Lexus steht.
500 Meter weiter die vietnamesische Grenze. Laut Guide die richtigen Zutaten zum schnellen Ueberqueren: man mische freundliches Laecheln mit der noetigen Portion Geld.
Meine Zutaten einer guten Schifffahrt: Eine Drachenfrucht + Taschenmesser.

Der naechste Tag in Chau Doc, Situation 2: 6:30 aufstehen. Nach Wiederkehr der Sinne realisieren: schaebige Absteige. Rechtfertigung: Preis. Kalte Dusche in schaebigem Bad. Ein Kaffee und Fruehstueck werden es schon richten. In drei Restaurants die Karte gecheckt. Gedaempfter, gekochter oder gegrillter Frosch... Nudeln oder Reis mit Allerlei. Immerhin den Kaffee habe ich bekommen. Es folgen 6 Stunden Busfahrt nach Ho Chi Minh City. Der Junge neben mir hat die Angewohnheit in regelmaessigen Abstaenden zu kotzen. Gut das ich ein paar kleine Tueten im Rucksack habe.
Das sind Situationen wo man sich fragt, warum mache ich das eigenlich? Aber in Saigon angekommen, wurde mir schnell klar warum.
Situation 3: Jonas kommt am Busbahnhof an. Nach harten Verhandlungen zu meinem Nachteil, finde ich einen Motorradfahrer. Mit old-school Helm auf den Kopf, den grossen Rucksack auf dem Ruecken, den kleinen vor dem Bauch, sitze ich auf dem Sattel des Motorrad und fahre 2o Minuten (Zeitangabe in diesem Fall nach deutschen Massstaeben) quer durch Saigon. Ein Gefuehl der Freiheit kommt durch.

Mein jetztige Absteige ist wesentlich angenehmer als die in Chau Doc. Eine Familie betreibt im Erdgeschoss einen Klamottenladen, in den Zwischen-Etagen Pflegestudios und zu vermietende Zimmer und auf dem Dach mein Domizil! Gemuetliche Atmosphaere, nette Leute.
Meine erste Tat, in Gedanken schon auf der Fahrt neben dem kotzenden Jungen gereift, einen Kaffee und eine Zigarette. Hatte kurzzeitig das Gefuehl mich einsam zu fuehlen. Aber nach fuenf Minuten habe ich einen Oesterreicher kennengelernt, der fuer eine Woche in Saigon war um Freunde zu besuchen. Habe mich mit Alex am Abend zum Essen verabredet. In der Zwischenzeit habe ich meinen zweiten im Bus gereiften Plan in die Tat umgesetzt: Einen Wasserpark besuchen! Mein Grundgedanke: porentiefe Reinheit. Die Realitaet holt einen aber schnell auf den schmutzigen Boden des Schwimmbades zurueck. Das Gefuehl der Freiheit wird, durch das Gefuehl ein Alien zu sein, verdraengt. Es scheinen in der Regel nicht viele Weisse in das Schwimmbad zu gehen. Hier wurde ich auch das erste Mal mit dem System konfrontiert: Meine Badehose entsprach nicht dem Einheitsgedanken... Shorts traegt man hier nicht. Nach Diskussion mit dem Bademeister, durfte ich passieren. Es folgte eine weitere mit einem Vietnamesen, den ich mit meinem europaeischen Werten und Normen vermutlich etwas ueberrumpelt habe. Immerhin konnte ich ihm den Satz "Wir sind nicht frei" entlocken.

Am Abend folgte das verabredete Abendessen und die Taxifahrt in eine Bar, wo ich einen aus Los Angeles stammenden Amerikaner mit hollaendisch-indianischen Wurzeln kennenlernen durfte. Saigon hat das Potential seine Besucher zu verschlucken und aus den Tiefen seines Schlundes nicht so schnell wieder loszulassen. Im Falle von Brent waehrt die Faszination seit fuenf Jahren, die er hier als Englischlehrer verbringt. Ich schaetze mal, dass Alex auch wiederkommen wird - wuerde es ihm wuenschen.
Es war ein ausgesprochen toller Tag in dieser faszinierenden Stadt, die ich nun weiter erkunden werde. Saigon hat eindeutig seinen eigenen Charme.

Donnerstag, 2. September 2010

Impressionen

Eindruecke unserer bisherigen Reise

Sonnenaufgang in Angkor

Ta Prom

Angkor Wat

Sonnenuntergang auf Koh Thonsay

Clement in einem wolkenverhangenen Geistercasino

Backpacking