Freitag, 27. August 2010

Sihanouk Ville


Geduld als eine Tugend ist in Asien von besonderem Wert. Nachdem wir in Siem Riep am letzten Tag den einmaligen Tempel Angkor Kwat besichtigt haben, entschieden wir uns dazu unserer Insel ein Stueck naeher zu kommen und sind Vorgestern 12 Std. von Siem Riep nach Sihanouk Ville im Sueden Kambodschas gefahren - ein Kuestenort nahe der Grenze zu Vietnam. Heute morgen sind wir gemeinam mit 11 anderen Reisenden per altem Holzschiff zwei Stunden durch die Wellen des Thailaendischen Golfs geschippert (die Haelfte wurde Seekrank). Das Ziel war eine tropische Inselgruppe, wo drei von uns getaucht sind und die anderen schnorcheln konnten. Da Imke im Oman ihren Tauchschein gemacht hat, gehoerte sie zu der Gruppe der Flaschenatmer. Wobei auch die Schnorchelatmer ihren Spass hatten! Eine wundervolle Wasserwelt bevoelkert die Korallen-Riffe. Fische und Korallen in allen Farbspektren und Groessen im glasklaren Badewannenwasser. Die beiden Tauchgaenge an unterschiedlichen Stellen wurden durch ein Mittagessen auf einer der Inseln bekroent. Die Seele in einer Haengematte baumeln lassen. Die Gruppe war erheiternd: Franzosen, Belgier, Chinesen, und Spanier. Die beiden Franzosen, beide Manager in Paris, schlafen in der gleichen Absteige wie wir (6 $ pro Zimmer, kalte Dusche, keine Klimaanlage), wo wir sie am Abend zuvor kennengelernt haben. Imke und ich wurden zu einem uns beliebigen Wochenende in Paris eingeladen. Auch ohne diese tolle Einladung ein sehr angenehmes Paar, welches seit 34 Jahren gemeinsam die Welt zum tauchen bereist.

Es ist aber nicht alles so sonnig hier in Kambodscha. Der Regen ist in vielerlei Hinsicht noch das Angenehmste, vor Allem weil er nur sporadisch und kurz aus den Wolken hervorplatzt. Kambodscha erfuellt das Klischee Sued-Ost-Asiens ein Ziel fuer Sextouristen zu sein. Das Prinzip: Mit Dollars werden dir alle Tueren geoeffnet. Ob mit Bazookas auf Kuehe schiessen (wenn man sie trifft, muss man die Kuh abkaufen), "Sir, Tuk Tuk, please?", oder eben abstossende Erscheinungen, meist schlecht taetowiert und die Ausstrahlung eben dies anmachend zu finden, die junge Maedchen tageweise bezahlen. Die verstuemmelten Roten Khmer- oder Minenopfer sehen von diesen Dollars am wenigsten.

Wenn man sie bereist, wird man ein Teil dieser Welt mit all ihren Sonnen- und Schattenseiten. Es ist oft eine Herausforderung aber immer eine Bereicherung und die Moeglichkeit seinen eigenen Standpunkt zu finden.

Morgen fahren wir nach Kep, ein Stueck weiter suedlich an der Westkueste. Von dort aus geht es direkt nach Koh Thonsay, wo wir drei oder vier Tage in einer Bambushuette am Strand naechtigen werden.

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