Dienstag, 31. August 2010

Phnom Penh

Am letzten Abend in Kampot hatte ich eine lange und bereichernde Unterhaltung mit einem dritten in Paris lebenden Paerrchen. Haben dabei unbekannte exotische Fruechte probiert, dessen Geschmaecker mir gaenzlich neu waren. Beide waren schon bei der Dschungeltour mit dabei und schliefen ebenfalls in unserem Guesthouse. Clement ist singer-songwriter; wen es interessiert: Kid with no eyes (http://www.myspace.com/kidwithnoeyes). Er arbeitet zusammen mit Yael Naim, die mit dem Lied New Soul den Werbesong fuer das MacBook Air gesungen hat.

Nun bin ich in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. Gestern haben Imke und ich einen ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt gemacht. Auf dem Psar Thmei Markt gab es allerlei exotische Dinge, inklusive frittierte Spinnen, Kakerlaken, Grashuepfer, Maden, etc. Kein sonderlich appetitanregender Anblick.
Dennoch mit knurrenden Maegen sind wir am Abend bei der Suche zufaellig auf ein gut besuchtes Restaurant gestossen. Leider war die Karte nur in Khmer, was mich dazu veranlasst hat, mir von der Bedienung etwas empfehlen zu lassen. Sein rudimentaeres Englisch liess mich nur das Wort "Rindfleisch" erkennen. Klingt doch ganz gut. Das Gemuese mit Rindfleisch war ueberaus schmackhaft, so dass wir sofort angefangen haben zu essen. Hat mich vom Aussehen an Gruenkohl mit Gruetze erinnert. Mein Satz "hmmm, siehste, so was leckeres haetten wir sonst nicht gegessen" wurde jaeh von Imkes wiederstrebenden Blick unterbrochen. Um es kurz zu machen: es war keine Gruetze, sondern die Leiber von Ameisen verschiedener Groessen, Eier und Ameisenkoeniginnen mit Fluegeln. Kurzum befand sich der Querschnitt eines gekochten Ameisenstaates auf meinem Teller. So viele, dass man es auf den ersten Blick nicht gesehen hat. Die Bedienung hat sich im Nachhinein lustig gemacht und konnte nicht verstehen, das wir nicht im Stande waren es aufzuessen. Ich schwanke zwischen dem Gefuehl der Ironie und Freude durch Zufall etwas derartiges gegessen zu haben. Immerhin bleibt mir der Geschmack als etwas positives in Erinnerung. Trotzdem ekelig.

Mein heutiger Tag war auf andere Art und Weise spannend! Im Restaurant Chez Mama habe ich Vorgestern einen Professor fuer Archaeologie kennengelernt, der schon bei Ausgrabungen in Deutschland beteiligt war. Meine Neugierde die Universitaet zu sehen, wurde prompt mit der Einladung den heutigen Vormittag dort mit ihm zu verbringen belohnt. Zuerst sind wir zur Royal Academy gefahren, wo Thuy sein Buero hat. Dort musste er ein Dokument fuer ein geplantes Ausgrabungs-Projekt abholen, dessen Finanzierung vom Premierminister abgesegnet werden soll. Aus den vorhergesagten 15 wurden dann zu meiner Freude 90 Minuten, die wir damit verbracht haben in den verschiedensten Bueros und Instituten die anderen Professoren kennenzulernen. Es folgte die staatliche Universitaet und die groesste Management Schule Kambodschas, in der ich mich auf einmal am Schreibtisch des Vize-Praesidenten wiederfand. Ich soll ihm mal eine Email schreiben, sagte er.
Fuer das angesprochene Projekt, eine Ausgrabung in Kambodscha mit 50 Teilnehmern ueber einen Zeitraum von drei Jahren unter der Leitung von Thuy, muss er heute oder morgen die genannten Papiere beim Premierminister abgeben. Und ich wurde von ihm eingeladen mitzukommen! Habe mir hierfuer gerade ein langaermliges Shirt gekauft, weil Thuy meinte, es sei angemessener als ein normales T-Shirt. Ich erwarte nicht auf den Premierminister zu treffen, aber ich werde hoffentlich die Moeglichkeit haben in das imposante Gebaeude zu kommen.

Am Freitag werde ich mit dem Boot auf dem Mekong nach Chudoc in Vietnam fahren. Mein Ziel ist Ho Chi Minh City, ehemals Saigon. Der Film Apocalypse Now laesst gruessen, denn eben diese Route fahre ich in die entgegengesetzte Richtung.

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